Am Samstag, den 19.Oktober fand im Vorfeld des anschließenden Clubfestes der 8. und letzte Lauf der beliebten SCNS Känguru-Regatta statt. Obwohl einige Dickschiffe die Saison bereits beendet hatten und an Land standen, fanden sich bei zwar bedecktem, aber trocknem Wetter zum Start um 14 Uhr immerhin nochmal 13 teilnehmende Boote zusammen. Darunter auch zwei Raceboards, welche von dem frischen und böigen Wind am meisten profitieren konnten. Nach drei flotten Runden um die fest ausgelegten Tonnen war mit nur 38 Minuten gesegelter Zeit Fabian Aldinger eindeutiger Tagessieger, gefolgt von seinem Kollegen Kai Hoffmann. Danach als erstes „reguläres“ Segelboot die DYAS „Pepe“ mit Claus-Michael Lehr und Christine Schaal-Lehr. Obwohl die inzwischen für einige Surfboards verfügbaren Yardstickzahlen (wie immer!) einen niemals perfekten Kompromiss darstellen, scheint das gemeinsame Segeln von Boards und Booten im Grundsatz zu funktionieren und macht auf jeden Fall Spaß.
Nach einiger Rechnerei, stand am Ende des Tages auch das Gesamtergebnis der Sasion 2019 fest, zu dem für jeden teilnehmenden Segler die (durchaus mit verschiedenen Booten bzw Crews) individuell erzielten Punktzahlen seiner bis zu 5 besten der insgesamt 8 Läufe zusammengezählt werden. Da dabei sich leicht Fehler einschleichen können, wurde zunächst irrtümlich der Vorjahressieger Tim Kahlen zum erneuten Gewinner des hübschen Wanderpokals ausgerufen. Ein aufmerksamer Teilnehme entdeckte jedoch alsbald, dass da wohl irgendetwas nicht ganz passte. Nach Korrektur des Spreadsheets ergaben sich als Sieger der Regatta und Gewinner des Wanderpokals Claus-Michael Lehr und Christine Schaal-Lehr auf Ihrer DYAS „Pepe“ (SCBS 465 P.), gefolgt von Vorjahressieger Tim Kahlen auf RS Aero (SCBo, 458 P.) und DYAS-Neueinsteiger Gerhard Huppert (SCNS, 452P). Zusammen mit Laser-Segler Thomas Vogt (SCNS) gewann Gerhard außerdem den Ehrentitel als „Fleißigter Segler“: die beiden hatten als einzige jeweils an allen 8 Läufen der Saison teilgenommen. Ausgezeichnet als „gemütlichste Segler“ (verbesserungsfähigstes Ergebnis bei mindesten 5 teilgenommen Läufen) wurden Kurt Decker und Andre Maitrot auf Edel 600. Die 12 Bestplatzierten der insgesamt 83 Teilnehmer erhielten je ein kleines Känguru als Erinnerungspreis.
Warum ist die nun im dritten Jahr, mit jedes Mal wachsenden Teilnehmerzahlen stattfindende Känguru-Regatta unter den Seglern am Bostalsee eigentlich so beliebt, während bei vielen Ranglisten- oder auch „regulären“ Ausgleicher-Regatten es zuweilen kaum gelingt 10 Boote aufs Wasser zu bringen? Darauf angesprochen, hört man von den Teilnehmern ganz unterschiedliche, aber durchaus plausible Argumente. Hier einige O-Töne:
„Die Anmeldung ist unkompliziert bzw. nicht mal erforderlich; es kostet nix und man bekommt sogar nach der Regatta noch ein Freibier.“
„Das Startverfahren ist simpel und man braucht nur eine einzige Person, die vom Steg aus das Startsignal gibt bzw. die Reihenfolge der einlaufenden Boote notiert. Startschiff, Helfercrew, Motorboot und anstrengendes Tonnenlegen entfallen.“
„Es gibt keinen Stress, Gerangel oder gar Kollisionen an der Startlinie.“
„…Pünktlicher Start und kein ewiges Warten bis (vor allem?) der Wettfahrtleiter mit der Lage seiner Startlinie und Luvtonne zufrieden ist…“
„Man sieht sofort, wer gewonnen hat bzw. auf welchem Platz man gelandet ist, ohne dass erst noch lange am Computer gerechnet werden muss.“
„Auch wenn einige spannende Elemente einer „echten Regatta“ (z.B. fliegender 5-Minuten Start, längere Kreuzen) fehlen und irgendwelche Taktik kaum eine Rolle spielt, lernen trotzdem vor allem Regatta-Einsteiger zunächst ihr Boot auf allen Kursen so schnell wie möglich zu segeln und in den Manövern zu beherrschen.“
In diesem Sinne werden wir uns gewiss auch 2020 wieder zu diesem lustigen, spannenden und auch lehrreichen Event regelmäßig treffen.
CML